
Hate Speech: Studie der Universität Leipzig
Der Artikel enthält die wichtigsten Aussagen einer Studie aus dem Jahr 2022. In der Hate-Speech Studie ist eine Forschungsgruppe der juristischen Fakultät der Universität Leipzig der Frage nachgegangen, wie viele der befragten Personen (2022: n = 1013) in Deutschland mindestens einmal von Hass im Netz betroffen waren. Das Ergebnis verdeutlicht, wie sehr dieses Thema in der Bevölkerung verbreitet ist. Hass-im-Netz-Erfahrungen macht nahezu jede befragte Altersgruppe. Besonders betroffen sind
- Jugendliche und junge Erwachsene der Generation Z (1995-2010)
- die Generation der Millennials (1981-1995)
- die Generation X (1965-1980)
Dieses Ergebnis ist in weiteren Befragungen immer wieder zu lesen. Seit einigen Jahren wird die Gesellschaft gegenüber diesem Thema verstärkt sensibilisiert, was nicht zuletzt mit Gesetzesreformen und der Corona-Pandemie in Zusammenhang steht. Vor Beginn der Corona-Pandemie waren Frauen häufiger von Hasskommentaren betroffen. Seit 2020 erleben Männer ähnlich wie Frauen ebenso häufig Hate Speech im Netz. Die Forderung nach einer strafrechtlichen Verfolgung von Menschen, die Hasskommentare im Netz veröffentlichen, ist in den vergangenen zwei Jahren in der Gesellschaft angestiegen.
Hate Speech – Sensibilisierung und Meldestellen
Viele Nutzer überlegen sich genau, ob und welche Äußerungen sie in den sozialen Medien veröffentlichen. Aufgrund der Sorge vor böswilligen Kommentaren wird die Forderung nach härteren Strafen lauter. In der Studie aus dem Jahr 2022 haben 49 Prozent der befragten Studienteilnehmer eine härtere Bestrafung gefordert. Die Forschungsgruppe weist ebenso darauf hin, dass die Anwendung des Strafrechts allein nicht genügt. Ein weiterer zentraler Baustein im Kampf gegen Hass im Internet ist die Sensibilisierung der Gesellschaft und die Entwicklung einer neuen Gesprächskultur.
Um Hasskommentaren effektiv etwas entgegensetzen zu können, ist es wichtig, dass sie im Internet nicht bagatellisiert, sondern gemeldet werden. Hinweise zu den Verlinkungen der unterschiedlichen Meldestellen finden Sie u. a. auf diesem Blog in der Rubrik Anlaufstellen. Je mehr Hass und Hetze im Internet verbreitet werden, desto größer besteht die Gefahr, dass Nutzer sich aus den digitalen Medien zurückziehen oder nur noch passiv unterwegs sind. Wenn den Tätern das Feld überlassen wird, schwächt es die demokratischen Grundstrukturen.
Dieser Beitrag wurde von Sandra Wegener veröffentlicht.
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