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Beleidigungen im Netz: JIMplus Studie 2022

Seit Ende der 1990er Jahre wird jedes Jahr die JIMplus-Studie durchgeführt und Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 12 bis 19 Jahren zu ihrem Umgang mit den Medien befragt. Das Ziel der Studie ist es, anhand der gewonnenen Daten neue Strategien und Ansätze zu entwickeln, die den Bereichen Bildung, Arbeit und Kultur als Konzepte für weitere Studienansätze und Entscheidungen dienen.

Die repräsentative Studienreihe aus dem Jahr 2022 (April bis Juni 2022) hat in diesem Zusammenhang die Jugendlichen und jungen Erwachsenen (Anzahl: 1.200) nach ihren persönlichen Erfahrungen und ihrem Umgang mit Fake News und Hate Speech befragt. Die Wahrnehmung von Fake News ist nicht immer einfach, auch für Medienexperten nicht. Umso wichtiger ist es, dass Jugendliche so früh wie möglich lernen einzuschätzen, ob es sich um Desinformation, Verschwörungstheorien oder sexueller Belästigung  handelt. Die zentralen Aussagen der Studie aus dem Jahr 2022 sind im Folgenden zusammengefasst:

  • Rund ein Viertel der Befragten konnten Falschaussagen als solche weder erkennen noch zuordnen.
  • Rund 80 Prozent haben bereits Fake News im Internet wahrgenommen.
  • Mit steigendem Alter werden die News häufiger auf ihre Herkunftsquelle überprüft.
  • Ein weiteres Ergebnis der Studienreihe aus dem Jahr 2022 zeigt auf, dass die Mehrheit der befragten Jugendlichen und jungen Erwachsenen (63 Prozent) das Thema Fake News mindestens einmal im regulären Unterricht behandelt haben.
  • Bei den 12 bis 13-Jährigen werden Hasskommentare im Internet zu 67 Prozent wahrgenommen.
  • Bei den 17 bis 19-Jährigen werden Hasskommentare im Internet zu 87 Prozent wahrgenommen.
  • Instagram, TikTok, YouTube und WhatsApp sind diejenigen Plattformen/ Apps, auf denen 12 bis 19 Jährige am häufigsten Hate Speech wahrnehmen.

Um den Wahrheitsgehalt von Informationen zu überprüfen, greifen viele Jugendliche (59 %) auf andere Informationsquellen zurück, fragen ihre Eltern (49%) oder nutzen andere Möglichkeiten, wie beispielsweise die Kontrolle des Impressums (18%). Eine weitere Erkenntnis dieser Studie ist, dass in nahezu sämtlichen Haushalten der befragten Kinder und Jugendlichen Smartphones, Computer/Laptops und TV-Geräte vorhanden sind.

JIMplus Studie 2022: Cybergrooming und Hassbotschaften

Ein weiteres Thema der JIMplus-Studie 2022 enthielt Fragen zu sexueller Anmache im Internet. Mit zunehmendem Alter machen Jugendliche in den sozialen Netzwerken Erfahrungen mit Cybergrooming. Das bedeutet, dass die Täter gezielt den Kontakt mit Jugendlichen suchen. Häufig handelt es sich um sexuelle Annäherungen in Chats und Foren. Das Ziel der Täter besteht darin, die Jugendlichen im Internet zu manipulieren, sie in einen Hinterhalt zu locken und sexuell zu belästigen. Rund ein Viertel der befragten  Jugendlichen haben bereits Erfahrungen mit Cybergrooming gemacht, wovon Mädchen (28%) häufiger betroffen sind als Jungen (21%). Bei digitalen Hassbotschaften haben Mädchen und Jungen ähnlich negative Erfahrungen gemacht. Geschlechtsspezifische Unterschiede konnten nicht festgestellt werden. Mit Hassbotschaften und beleidigenden Äußerungen hat bereits die Mehrheit der älteren Jugendlichen Erfahrungen gemacht.  

JIMplus Studie 2022: eine Zusammenfassung

Die Studie verdeutlicht, wie sehr eine adäquate Medienbildung an den Schulen notwendig ist. Nicht zuletzt aufgrund der hohen Alltagsrelevanz von Desinformationen, Hate Speech, Cybermobbing und Cybergrooming im Internet. Viele Jugendliche wünschen sich Hilfe und Informationen darüber, wie sie sich effektiv gegen Fake News, Hass und Cybergrooming wehren können. Der Leidensdruck sollte nicht unterschätzt werden. Erfahrungen mit Hate Speech lassen viele Jugendliche und junge Erwachsene im Internet verstummen. 

Dieser Beitrag wurde von Sandra Wegener veröffentlicht.