
Die Anfänge des Internets – Hypertext (HTML): das World Wide Web
Web 1.0 – Web 3.0: die Anfänge des Internets bis in die heutige Zeit
Um die Entwicklungen rund um das Thema ‚Hass im Netz‘ besser verstehen zu können, erscheint es mir sinnvoll zu sein einen Blick in die Anfänge des World Wide Webs zu werfen. Die Anfänge des Internets, bzw. das, was wir darunter verstehen, reichen bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts zurück.
Gegen Ende der 1950er Jahren entschloss sich der US-amerikanische Präsident Eisenhauer die technologische und militärische Forschung seines Landes voranzutreiben. Eisenhauers Entscheidung war nicht zuletzt das Ergebnis des Sputnik-Schocks und zeigte der US-amerikanischen Führung die militärische Stärke der UDSSR auf. Dies war die eigentliche Geburtsstunde des Internets, das in der damaligen Zeit noch ARPANET (Advanced Research Projects Agency Network) benannt wurde und ausschließlich der militärischen Führung zur Verfügung stand. Das Ziel dieses Netzwerkes bestand in dem Schutz US-amerikanischer Großrechner, die nur vom US-Militär genutzt wurden. Die militärische Führung sorgte sich vor einem möglichen Atomangriff, der die zivilen Kommunikationsnetze außer Kraft gesetzt hätte. Das ARPANET ermöglichte eine Kommunikation über weite Entfernungen und ohne Telefonverbindungen. Die Nutzung fand zunächst nur zwischen dem Militär und nichtmilitärischen Wissenschaftlern statt. Außenstehende hatten keinerlei Zugriff auf diese Technologie.
Die Computer vernetzen sich
Dies war die Zeit, in der erstmals mehrere Computer miteinander vernetzt wurden. In den siebziger Jahren weitete sich das ARPANET auf US-amerikanische und auf europäische Hochschulnetzwerke aus. Zu dieser Zeit erfolgte eine Trennung zwischen wissenschaftlicher und militärischer Vernetzung. Die weitere militärische Nutzung fand ab den 1970er Jahren unter der Bezeichnung MILNET (Military Network) statt. Zur gleichen Zeit begannen die Hochschulen mit dem Ausbau des ARPANETs und weiteren diese Forschungsvorhaben aus. Ein zentrales Ziel der Hochschulen bestand darin, eine größere technologische Unabhängigkeit zu erlangen. Es entstanden weitere wissenschaftlichen Netzwerke wie das CSNET (Computer Sience Network). Zu dieser Zeit erfolgten die ersten, bis heute gültigen Festlegungen auf das Domain Name System (DNS):
- org (Non-Profit-Organisationen)
- com (kommerzielle Unternehmen)
- mil (Militär)
- int (International)
- gov (Regierung)
In den 1980er Jahren weitete sich das CSNET konstant aus. An den Hochschulen wurden immer mehr lokale Rechnernetze an das CSNET angebunden. Hinzu kamen zahlreiche nichtwissenschaftliche Rechnernetzwerke, was nicht zuletzt der gestiegenen Anzahl von Personal Computer in den Privathaushalten zu verdanken war.
Die Anfänge des Internets
Allmählich ließ sich eine Kommerzialisierung der Netzwerke nicht mehr verleugnen. Die endgültige Öffnung der Netzwerke erfolgte schließlich im November 1990, als die Forscher Tim Berner-Lee und Robert Cailliau am Schweizer Kernforschungszentrum CERN ihre Idee zum Hypertextprojekt World Wide Web vorstellten. Der Titel ihres Forschungsprojektes am Forschungszentrum trug den Namen: „World Wide Web – Vorschlag für ein Hypertext-Projekt“. Privaten Nutzern wurde das World Wide Web in seiner heutigen Form erstmals im Jahr 1993 bereitgestellt. Was zu Beginn der 1990er Jahre so lapidar erscheinen mochte, war nichts Geringeres als eine Revolution: eine digitale Revolution. Zu den wichtigsten Kriterien, die den Erfolg des Internets begründen, gehören unbestritten folgende:
- kostenlos
- offen
- standardisiert & erweiterbar
Seit dem hat sich das World Wide Web exponentiell entwickelt. Bereits wenige Jahre später waren mehrere tausend Webadressen aktiv. Mit dem Aufkommen der sozialen Plattformen und Mikroblogging-Dienste (u. a. Facebook: 2004, Twitter: 2006, YouTube: 2005, Instagram: 2010) hat sich das World Wide Web abermals epochal verändert. Die Rollenverteilung zwischen Konsumenten und Informationsanbietern des einstigen Internets 1.0 löste sich seit der Jahrtausendwende allmählich auf.
Die Konsumenten sind ebenfalls zu Informationsanbietern geworden. Dadurch hat sich die Kommunikation und die Gesellschaft verändert. Im Web 2.0, das auf dem Web 1.0 aufbaut, ist nun die zweiseitige Kommunikation vorherrschend. Die traditionellen Gatekeeper der Meinungsbildung (Zeitungen, Fernsehen, Radio) haben Konkurrenz bekommen. Nicht die Webmaster, sondern vielmehr die Community rückt im Zeitalter des Web 2.0 in den Mittelpunkt der Kommunikation.
Das Web 3.0
Das Web 3.0 ist eine Weiterentwicklung der Entwicklungsstufen des Web 1.0 und 2.0. Grundlage ist die Blockchain-Technologie, wie sie bereits für Kryptowährungen verwendet wird. Dabei ist das Web 3.0 weit mehr als Kryptowährungen. Die Idee dahinter ist, dass ein demokratischeres und dezentrales Internet möglich ist und die Macht der Internetriesen/ großen Plattformen gebrochen werden soll. Im Gegensatz zum Web 3.0 handelt es sich beim Web 2.0 um ein zentral ausgerichtetes Internet. Das Web 3.0 steht demzufolge für ein dezentrales Netzwerk, indem die Rechner unabhängig miteinander verbunden sind. Die Nutzerinnen und Nutzer kontrollieren sich gegenseitig, hebeln so die Macht der mächtigen Internetriesen auf und behalten die Hoheit über ihre Daten. Auch wenn sich das Web 3.0 (noch) nicht etabliert hat, ergeben sich hieraus zahlreiche Vorteile:
- Internetriesen verlieren ihre Macht
- Verbesserte Sicherheit der Daten
- Verbesserte Kontrolle der Daten
- Risiko der Zensur wird minimiert
Wo Vorteile sind, gibt es auch Nachteile:
- der Staat hat keine Möglichkeit der Kontrolle
- Verstärktes Risiko der Anarchie
- sehr hoher Energieverbrauch
- schwieriger Wandel vom Web 2.0 zum Web 3.0
Das Internet entwickelt sich stetig weiter. Es werden immer neue Angebote entwickelt, wozu auch die Künstliche Intelligenz (KI) gehört.
Teilen mit:
- Klick, um auf Facebook zu teilen (Wird in neuem Fenster geöffnet) Facebook
- Klicke, um auf X zu teilen (Wird in neuem Fenster geöffnet) X
- Klicken, um einem Freund einen Link per E-Mail zu senden (Wird in neuem Fenster geöffnet) E-Mail
- Klicken, um auf Bluesky zu teilen (Wird in neuem Fenster geöffnet) Bluesky
- Klicken, um auf WhatsApp zu teilen (Wird in neuem Fenster geöffnet) WhatsApp
- Klick, um auf LinkedIn zu teilen (Wird in neuem Fenster geöffnet) LinkedIn
- Klicken zum Ausdrucken (Wird in neuem Fenster geöffnet) Drucken