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Das Debattieren wieder erlernen

Eine Diskussionskultur ist Bestandteil einer jeden intakten Zivilgesellschaft. Wenn sich Menschen hingegen nur noch anschreien und andere Ansichten gar nicht mehr akzeptieren, droht eine Gesellschaft auseinanderzubrechen. Schon der antike griechische Philosoph Platon wusste von der Gefahr, die von PopulistenVerschwörungstheorien und Hassreden ausgehen. In unserer modernen Zeit werden Demokratien immer fragiler. Wenn Menschen sich in kürzester Zeit eine Meinung bilden, ohne den genauen Inhalt zu hinterfragen und ohne Interesse an Erkenntnissen, ist es mit der eigenen Meinung nicht weit her. Das Debattieren (wieder) zu lernen ist daher umso wichtiger!

 

Diskussionskultur – Entschleunigung fördert die eigene Meinungsbildung

Ein zeitlicher Abstand zu den Meinungsbekundungen, also eine Form der Entschleunigung, kann helfen. Es ist meines Erachtens legitim, wenn Menschen nicht sofort und auch nicht auf Abruf zu jedem Thema eine eigene Meinung haben. Eine Diskussionskultur braucht nicht nur Kenntnisse und Fakten. Ebenso braucht es Zeit, um die eigene Meinung zu überdenken. Das Ausgrenzen anderer Ansichten ist nicht nur in Deutschland zu beobachten. Auf diese Weise wird ein Klima der Abgrenzung geschaffen. Häufig ist von einem Ende der Diskussionskultur zu hören. Wie kann also eine gesunde Debattierkultur wieder gefördert werden, ohne das es zu hässlichen Szenen und emotionalen Grabenkämpfen kommt? Eine Antwort bietet die Entschleunigung. Wer sich die Zeit nimmt über ein Thema nachzudenken, zu recherchieren, Fragen zu stellen und die eigene Meinung zu reflektieren, kann besser und konstruktiver debattieren.

 

Richtig debattieren: nützliche Tipps!

Wie eine Diskussionskultur ohne Schmähungen und Hetze stattfinden kann, wird anhand der folgenden Tipps deutlich:

  • den eigenen Standpunkt mit nachvollziehbaren Stichpunkten und Sachverhalten begründen. Die zentrale Frage lautet immer: „Warum vertrete ich diese Meinung?“
  • dem Gegenüber zuhören
  • der Gesprächspartner soll nicht belehrt werden. Belehrungen führen eher dazu, dass das Gegenüber eine Abwehrhaltung einnimmt.
  • sachliche Kritik äußern. Wenn der Gesprächspartner sachlich falsche Aussagen macht, sollte höflich darauf hingewiesen werden.

Eine Diskussionskultur, also die Kunst zu streiten, ist für jede Zivilgesellschaft wichtig. Ich verweise in diesem Zusammenhang auf fünf Kriterien einer Diskussionskultur, die von der Körber-Stiftung veröffentlicht worden sind.

 

Das Debattieren erlernen: fünf Kriterien!

Debattieren will gelernt sein. Wenn die folgenden Kriterien eingehalten werden, steht einer Diskussion, die frei von Hetze ist, nichts im Wege.

Grenzen beachten

Die Diskussion findet ohne Beleidigungen, Anfeindungen und Schmähungen statt. Das Privatleben des Gegenübers ist tabu.

Respekt zollen

Eine gute Debatte ist von einem gegenseitigen Respekt geprägt. Der Gesprächspartner wird während der Rede nicht unterbrochen.  Ein höflicher Umgang ist eine Frage der persönlichen Einstellung.

Debatten fachlich und sachlich führen

Die Teilnehmenden sollten über das Thema fachlich informiert sein und sachlich argumentieren können. Darüber hinaus sollte die Debatte nicht unnötig in die Länge gezogen werden.

Kompromisse zulassen

Damit ist gemeint, dass man nicht starr an seiner eigenen Position festhalten sollte. Die Möglichkeit die eigene Meinung zu ändern bzw. nach Kompromissen zu suchen, ist ein wichtiges Merkmal einer Diskussionskultur.

Sichtweisen und Positionen der anderen in die Diskussionen mit einbeziehen

Eine gute Debatte enthält verschiedene Ansichten und Positionen der teilnehmenden Personen. Ein respektvoller Austausch dieser unterschiedlichen Perspektiven kann zu Auseinandersetzungen führen, die aber erwünscht sind.

Dieser Beitrag wurde von Sandra Wegener veröffentlicht.