
Die digitale Welt beeinflusst nahezu jeden Bereich unseres Lebens. In den Schulen sind die Auswirkungen digitaler Schikanen nicht zu unterschätzen und längst zu einem ernstzunehmenden Problem geworden. Um Cyberbullying und klassisches Bullying in den Schulen besser zu erkennen, dienen die folgenden Fragebögen den Lehrkräften als Hilfestellung und Orientierung.
Im Umgang mit Cyberbullying (auf deutsch Cybermobbing) und Bullying sollten Schulen eindeutige Richtlinien erstellen. Nur wenn sich sämtliche beteiligten Personen der Problematik bewusst sind und diese nicht abstreiten oder verharmlosen, können sich Schülerinnen und Schüler mutig gegen Schikanen zur Wehr setzen. Die Fragebögen sind das Ergebnis einer Sichtung wissenschaftlicher Studien und Fachartikel. Ich habe die meines Erachtens wichtigsten Items in einer Kurzfassung zusammengetragen. Der Fragebogen I dient dazu, die Gefühle der Schülerinnen und Schüler innerhalb der Klassengemeinschaft zu ermitteln. Der Fragebogen II ist eine Täter-Opfer-Skala und gibt Lehrkräften darüber Auskunft, wie sehr Bullying in der Klasse ausgeprägt ist. Je besser Lehrkräfte über diese Thematik informiert sind, desto eher können proaktive Maßnahmen ergriffen werden.
Cyberbullying und Bullying in der Schule erkennen – die Fragebögen
Lehrkräfte können die Fragebögen in ihrer Klasse beispielsweise in Form einer offenen Methode erarbeiten. Beispiel: Zu Beginn wird auf dem Fußboden eine lange Schnur ausgelegt. Das eine Ende dient als Richtwert 1 (sehr gut, sehr häufig, sehr viel). Das andere Schnurende dient als Richtwert 2 (sehr schlecht, sehr wenig, selten). Die Schülerinnen und Schüler beantworten jede einzelne Frage interaktiv. D. h. sie stellen sich bei jeder einzelnen Frage an die jeweilige Position.
Wenn Pädagogen befürchten, dass ihre Schülerinnen und Schüler aus Scham an dieser offenen Methode nicht teilnehmen möchten, können die Fragen in der Klasse verteilt und in Ruhe (beispielsweise zu Hause) beantwortet werden. Am nächsten Tag wird der Fragebogen der Lehrkraft übergeben. Die Antworten sollen Lehrkräften helfen die Stimmung in der Klasse besser wahrzunehmen. Die Fragen/ Skalen können als Arbeitspapier (Cyberbullying und Bullying in der Schule erkennen) heruntergeladen und in der Klasse verteilt werden (siehe unten).
Mithilfe der ausgewählten Fragen lässt sich die Bullying-Prävalenz innerhalb der Klassengemeinschaft feststellen. Die Antworten geben Auskunft über das reaktive/ proaktive Aggressionsverhalten, über Opferanzeichen sowie über die direkte und indirekte Viktimisierung von Schülerinnen und Schülern.
Cyberbulling tritt auf den unterschiedlichsten sozialen Plattformen und in den in unterschiedlichen Varianten auf
Zu den häufigsten Formen von Cyberbullying gehören
- Verleumdungen
- Beleidigungen
- Beschimpfungen
- Identitätsdiebstahl
- Happy Slapping
- Bedrohungen (Cyber-Stalking)
- Sexting
Jede dieser Formen von Cyberbullying kann bei den Opfern zu schwerwiegenden psychischen Problemen führen. Es ist daher entscheidend so früh wie möglich präventive Maßnahmen zu ergreifen. Hierzu gehören klare und unmissverständliche Verhaltensregeln, die Förderung der Medienkompetenz von Lehrkräften, Schülerinnen und Schülern sowie eine offene Kommunikation.
Dieser Beitrag wurde von Sandra Wegener veröffentlicht.
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